
Der rasante technologische Fortschritt, künstliche Intelligenz (KI), zunehmende Klimabedenken, der demografische Wandel, der digitale und der grüne Wandel, tiefgreifende geopolitische Veränderungen und steigende Lebenshaltungskosten – all das hat erhebliche Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir leben, lernen und arbeiten. Die im Bericht des Weltwirtschaftsforums mit dem Titel „Future of Jobs Report“ (Bericht zur Zukunft der Arbeitsplätze) aus dem Jahr 2025 zusammengetragenen Daten geben Aufschluss darüber, wie sich der Arbeitsmarkt in den nächsten fünf Jahren als Reaktion auf technologische und sozioökonomische Trends voraussichtlich entwickeln wird und wie Arbeitgeber auf diese Veränderungen reagieren wollen.
Dem Bericht zufolge ist die Instabilität der Kompetenzen ein großes Problem: 54 % der europäischen Arbeitgeber nennen Kompetenzdefizite als ein großes Hindernis. Dennoch fallen die Prognosen in Bezug auf die Angleichung der Kompetenzen im Allgemeinen positiv aus: So beabsichtigen etwa mehr als 80 % der Arbeitgeber in Tschechien, ihre Anstrengungen auf die Weiterbildung ihrer Belegschaft zu konzentrieren, in Litauen sind es sogar 86 %. In Rumänien planen 94 % der befragten Unternehmen, in die Weiterbildung ihrer Beschäftigten zu investieren.
Welche Arbeitsplätze und Kompetenzen sind auf dem Vormarsch?
In den nächsten fünf Jahren ist weltweit mit einem Anstieg in den folgenden Bereichen zu rechnen:
- Frontline-Rollen: Landarbeiter, Bauarbeiter, Arbeiter in der Lebensmittelverarbeitung, Verkäufer und Lieferfahrer;
- Pflege und Bildung: Sozialarbeiter, Berater, Pflegefachkräfte und Lehrkräfte;
- Technologie: Spezialisten für KI/maschinelles Lernen, Software-/Anwendungsentwickler, Fintech-Ingenieure und Big-Data-Spezialisten;
- Klima: Spezialisten für autonome und elektrische Fahrzeuge, Umweltingenieure und Ingenieure für erneuerbare Energien.
Resilienz, Flexibilität und Agilität werden voraussichtlich zu den gefragtesten und am schnellsten wachsenden Kompetenzen gehören. Analytisches und kreatives Denken, Führungsqualitäten, sozialer Einfluss, technologische Kompetenz und Umweltbewusstsein werden die Beschäftigungsaussichten in der neu entstehenden Arbeitsmarktlandschaft erheblich verbessern.
Auf der anderen Seite werden wir uns höchstwahrscheinlich von Büro- und Sekretariatsberufen verabschieden, und Fähigkeiten wie manuelle Geschicklichkeit, Ausdauer und Präzision werden an Bedeutung verlieren.
Näher am Zuhause
In dem Bericht wird davon ausgegangen, dass der europäische Arbeitsmarkt am stärksten von der Digitalisierung, dem Anstieg der Lebenshaltungskosten und den Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels betroffen sein wird. Diese Faktoren werden sich auf die Arbeitsplätze auswirken, die uns zur Verfügung stehen, sowie auf die Kompetenzen, die wir benötigen, um beschäftigungsfähig zu bleiben.
In Frankreich beispielsweise wollen 71 % der Arbeitgeber neue Technologien einführen, um ihre Belegschaft zu unterstützen, da sie einen steigenden Bedarf an Positionen wie Spezialisten für den digitalen Wandel und Softwareentwickler erwarten. Ähnlich ist es in Deutschland: Hier gehen 93 % der Unternehmen davon aus, dass KI der Schlüssel für ihren Erfolg sein wird. Zu diesem Zweck planen 81 %, entsprechende Fachkräfte einzustellen.
In Ungarn stellt die Inflation für 70 % der Arbeitgeber nach wie vor ein großes Problem dar. Arbeitgeber in Serbien stehen vor demselben Problem. Auch Umweltbelange dürften sich auf die europäischen Geschäftsmodelle auswirken. So rechnen in Italien zum Beispiel 70 % der Unternehmen mit Veränderungen aufgrund der Bemühungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen.
Europäische Arbeitgeber setzen sich nach wie vor für die Förderung von Chancengleichheit und Vielfalt in der Belegschaft als Mittel zur Erweiterung der Talentbasis ein (so 64 % der befragten niederländischen Unternehmen). Darüber hinaus nannten Arbeitgeber aus Spanien und aus der Schweiz mehr Flexibilität, zum Beispiel durch hybride Arbeitsmodelle, als weiteren Ansatz, um die Verfügbarkeit von Talenten und die Mitarbeiterbindung zu verbessern.
Sie möchten mehr über die prognostizierten Veränderungen auf dem europäischen Arbeitsmarkt in den kommenden zehn Jahren erfahren? Dann lesen Sie unseren Artikel „Beschäftigungstrends im Wandel: Wie wird sich der Übergang zu einer grünen, digitalen Wirtschaft auf die Beschäftigung in Europa auswirken?“.
Weiterführende Links:
Weltwirtschaftsforum: Future of Jobs Reports (Berichte zur Zukunft der Arbeitsplätze)
Cedefop-Bericht:Skills in Transition: the way to 2035 (Kompetenzen im Wandel: der Weg bis 2035)
Cedefop-Tool: Skills intelligence – Future employment growth (Erkenntnisse über Kompetenzen – künftiges Beschäftigungswachstum)
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 16. Mai 2025
- Autoren
- Europäische Arbeitsbehörde | Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration
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